WARUM DAS „WARUM“ SO WICHTIG IST
Ist doch klar, weil ……
Probieren Sie es einfach einmal aus – stellen Sie sich, einem Kollegen oder Mitarbeiter diese Frage. Ich bin mir sicher, dass Sie häufiger Erstaunen ernten als Sie schnelle Antworten erhalten.
Sie stehen vor versammelter Mannschaft in einem Meeting und präsentieren die entscheidenden nächsten Schritte in einem wichtigen Projekt. Mit diesen steht und fällt der Erfolg der Abteilung. Sie sehen von Ihren Notizen auf und welches Bild zeigt sich Ihnen? Frau Müller schaut Sie ausdruckslos an, Herr Mayer hat sein Handy auf dem Schoß, Herr Schmitz starrt gelangweilt aus dem Fenster. Sie sind irritiert – wissen Ihre Mitarbeiter nicht, wie wichtig dieses Meeting und das Verständnis der nächsten Schritte ist?
Als Sie direkt nachfragen, folgt zunächst Schweigen. Dann werden kritische Stimmen laut – Ihre Mitarbeiter wissen tatsächlich nicht, warum sie hier sitzen und was sie hier eigentlich tun. Sie wissen nicht, warum sie das Projekt unterstützen sollten und warum sie in diesem Moment nicht einfach all die Aufgaben auf Ihrem Schreibtisch abarbeiten können.
Dieses „Warum“ hallt den ganzen weiteren Tag in Ihrem Kopf nach … Höchste Zeit also, es zu klären!
Haben Sie die falschen Mitarbeiter?
Eines ist sicher: Niemand übernimmt eine neue Aufgabe, um dann Arbeitsverweigerung zu betreiben. Menschen wollen grundsätzlich leisten, sich einbringen, etwas tun. Nun anzunehmen, die Mitarbeiter im Projekt seien alles Verweigerer, die sich querstellen und der Dinge harren, ist also nicht nur falsch, sondern vor allem kontraproduktiv. Damit ist niemandem und schon gar nicht Ihnen selbst geholfen.
Denn egal ob Sie Projekt-, Team-, Abteilungs- oder Bereichsleiter sind oder Mitarbeiter in einem sich selbst organisierenden Team: Erfolg haben Sie nur dann, wenn alle an einem gemeinsamen Strang ziehen und zusammenarbeiten. Denn um in Ihrem Job erfolgreich zu sein, sind Sie auf die Unterstützung der anderen angewiesen. So abgedroschen wie diese Redewendung auch sein mag, so wahr ist sie nun einmal auch: Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Und das trifft auch auf Ihr Team zu.
Die Kommunikation ist entscheidend
Jetzt einfach mit verschränkten Armen zu sagen: „Naja, unsere Mitarbeiter bekommen schließlich Geld für Ihre Arbeit – dafür sollen sie gefälligst auch etwas leisten,“ wird Sie und Ihr Team sicher nicht ans Ziel bringen. Denn es ist nicht nur das liebe Geld, das Ihre Mitarbeiter zur Höchstform auflaufen lässt. Eine als angemessen empfundene Bezahlung ist zwar die Grundlage für die Zufriedenheit am Arbeitsplatz, das allein reicht jedoch nicht. Um sich mit Engagement einzubringen, brauchen Ihre Mitarbeiter so wie Sie auch das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun.
Wie vermitteln Sie Ihrem Team nun die Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit? Indem Sie eine Vision der Zukunft – oder wem das für seinen Bereich zu hoch gegriffen erscheint: ein konkretes, zukünftiges Zielbild – entwickeln, auf die das gesamte Team hinarbeitet. Damit geben Sie Ihren Mitarbeitern die Gelegenheit, mit ihrer Motivation anzudocken: Wenn sie diese Zukunft als sinnvoll erachten, wird sich ihre Leistung wie von alleine entfachen.
Übernehmen Sie z. B. die Leitung eines Projekts, so beantworten Sie immer für sich und Ihr Team Fragen wie:
- Warum machen wir dieses Projekt?
- Welche Bedeutung hat die Arbeit Ihres Teams und das Projekt für das Unternehmen?
- Wie sieht unser langfristiges Ziel aus?
Um sich also voll und ganz einzubringen, brauchen Mitarbeiter von Ihnen nicht nur eine Anweisung, für welche Einzelaufgabe sie wann zuständig sind, sondern zuerst einmal eine Antwort auf die Frage: „Warum tun wir das?“ und „Worauf zahlt es ein in der Zukunft?“ Lassen Sie sie daran teilhaben, indem Sie das große Ganze, das Big Picture, immer wieder kommunizieren. Mit der klaren, ehrlichen Vermittlung des „Warum“ schaffen Sie es, dass alle mitziehen und Sie mit tatkräftiger Unterstützung Ihrer Mitarbeiter die Team-Ziele erreichen.
Mit besten Grüßen
Ihre Sabine Dietrich