Keine Angst vor "Nach dem Urlaub"
Liebe Leser,
einige von Ihnen erreiche ich sicher mittendrin: im Urlaub. Und ich gönne Ihnen die Auszeit von ganzem Herzen!
Viele berufstätige Menschen können die Urlaubs-Auszeit nicht rundum genießen. Denn da ist diese nagende Angst im Hinterkopf …
Ein paar Tage aus dem Büro und schon stapeln sich in der Ablage die To-dos, laufen Projekte auf, fehlen Freigaben. Oh je … Ich kann verstehen, dass bei der Aussicht auf diesen erschlagenden Arbeitsberg mancher am liebsten dauerhaft im Urlaub bleiben möchte.
Damit Ihre wohlverdiente Entspannung nach dem Urlaub nicht sofort wieder verpufft, habe ich für Sie einige Tipps gegen den aufgebauten Druck zusammengestellt.
Tipp 1: Tschüss, ihr Kleinen!
Komplexe Aufgaben und Projekte vor dem Urlaub an Kollegen zu übergeben, ist oftmals aufwendig. Die Kollegen müssten sich einarbeiten, sich eindenken – und das wegen weniger Tage Auszeit. Ja, solche komplizierteren Projekte können Sie tatsächlich oft nicht abgeben, weil der Aufwand im Vergleich zum Nutzen zu groß wäre.
Es gilt also, diese Dinge vor einem kürzeren Urlaub so weit wie möglich zu regeln, damit während Ihrer Abwesenheit keine größeren Rückfragen anfallen. Bei einem längeren Urlaub sieht das natürlich ganz anders aus.
Aber den Kleinkram, das Tagesgeschäft? Das geben Sie bitte in jedem Fall weiter! Kleine To-dos und solche, die keinen Aufschub zulassen, können Sie an Ihre Kollegen abgeben. Sie freuen sich bestimmt, wenn Sie sich anschließend mit einem leckeren Mitbringsel aus der Ferne revanchieren. Außerdem wollen ja auch die Kollegen irgendwann mal wieder in Urlaub gehen und danken dann umgekehrt Ihnen, wenn ihre Arbeiten nach ihrer Rückkehr erledigt sind.
Tipp 2: Morgen ist auch noch ein Tag.
Ja, nach dem Urlaub wartet sicher eine ganze Sammlung von Aufgaben auf Sie, die bearbeitet werden möchten. Aber mal unter uns: Wer behauptet denn, dass Sie alle Ihre Jobs sofort am ersten Tag bearbeiten müssen?
Wenn Sie nicht ganz so wichtige Aufgaben auf die nachfolgenden Tage verschieben, tut das den Themen oder der Qualität in aller Regel keinen Abbruch. Wichtig ist lediglich, dass Sie nach Ihrer Rückkehr alle Jobs sichten und priorisieren. Die hier investierte Zeit zahlt sich am Ende definitiv aus.
Tipp 3: Ich bin dann mal weg.
So profan es klingen mag: Steuern Sie Ihre Abwesenheitsnotiz. Wenn viele interne oder externe Kundenanfragen von außen auf Sie einprasseln, könnten Sie inoffiziell einen Tag länger „abwesend“ sein. So erwartet niemand direkt am ersten Tag nach Ihrem Urlaub eine Antwort auf aufgelaufene E-Mails oder Anfragen. Oder kommunizieren Sie klar, wann Sie Ihre E-Mails bearbeiten werden: „Ab Montag bin ich zurück im Büro. Ihre E-Mails bearbeite ich ab Dienstag wieder.“
Schon haben Sie sich etwas mehr Luft zum Atmen geschaffen.
Nach dem Urlaub noch mittendrin
Mit dieser Luft haben Sie die Ressourcen frei, ein wenig kreativ zu werden: Was tut Ihnen gut, um nach dem Urlaub nicht direkt gestresster zu sein als zuvor?
Als angestellte Führungskraft habe ich die Frage für mich durch eine saubere schriftliche Übergabe gelöst. Mein Vertreter musste wissen, welche Aufgaben bei mir lagen, welche ich an wen delegiert hatte und welche Rückfragen aufschlagen konnten. Das bedeutete nicht, dass er meinen Job übernimmt, nein! Aber ich hatte dafür gesorgt, dass er Auskunft über meine Projekte und Themen geben konnte und so keine Abläufe ins Stocken gerieten. Die schriftliche Übergabe tat mir persönlich darüber hinaus gut. Denn, ehrlich gesagt, wenn ich zwei Wochen lang im Urlaub geschwelgt habe, kann man mich anschließend praktisch neu anlernen. ;-)
Eine Übergabe funktioniert deshalb auch für Sie selbst: Sie erhalten einen Überblick über fortlaufende Aufgaben und die jeweiligen notwendigen nächsten Schritte. Die Rückkehr wird so deutlich erleichtert, denn Sie wissen, was offen ist bzw. wo Sie wieder ansetzen müssen.
Heute, als Unternehmerin, ist der komplette Ausstieg über mehrere Tage für mich nicht mehr denkbar. Doch auch hier kann ich mir den Druck nehmen, indem ich einmal am Tag in meine E-Mails schaue und diese gegebenenfalls beantworte, bevor es zurück ins Urlaubsgefühl geht.
Ein Stückchen Urlaub
Zum Schluss verrate ich Ihnen noch einen kleinen Trick, den ich selbst anwende: Ich bringe mir immer, wenn ich wegfahre, ein kleines Stückchen Urlaub mit. Eine Erinnerung, die ich auf meinen Schreibtisch stellen kann. Oder ich installiere ein Foto vom Strand als Bildschirmschoner. Der Effekt ist wundervoll entspannend: Urlaubserinnerung und Urlaubsatmosphäre, wann immer ich sie brauche. Und nun wünsche ich Ihnen, dass auch Sie nach Ihrem Urlaub entspannt und mit möglichst wenig Druck zurück an die Arbeit gehen.
Mit sommerlichen Grüßen
Ihre Sabine Dietrich
PS:
Wenn der Urlaubs-Effekt immer wieder viel zu schnell vorbei ist ... und Sie neue Wege suchen, kann Business Coaching helfen. Sprechen Sie mich einfach an.