4 FRAGEN ZU AGILE
Warum sollten Sie AGILE arbeiten? Weil jeder davon spricht? Weil es modern ist? Weil die Erfolgreichen AGIL sind?
Bevor Sie sich für eine Methode entscheiden, fragen Sie nach Beweggründen, Zielen, Voraussetzungen und vor allem, was für Sie und Ihre Projekte der richtige Weg ist.
Frage 1: „Was sind die Beweggründe für Agilität?“
Unterscheiden Sie rationale Gründe und emotionale Motivation!
Rationale Treiber sind z.B.
- hohe Innovationsgeschwindigkeiten bei der Produktentwicklung
- unklare Spezifikationen, Entwicklung völlig neuer Produkte
- hohe Komplexität und hohe Änderungsrate im Projekt (> 30%)
- hochstrukturierte Prozesse, speziell in der Softwareentwicklung
Emotionale Treiber sind z.B.
- „Alle reden davon, ich will das mal ausprobieren.“, „Ich will wissen, wie das geht."
⇒ Klar, ausprobieren und lernen ... wieso nicht! - „Klassische Methoden sind zu starr und wir wollen nicht so viel planen und führen.“
⇒ Wer‘s glaubt! - „Unsere Projekte müssen schneller werden“.
⇒ Agile heißt nicht zwingend schneller! - „Die erfolgreichen Start-ups machen das alle so“.
⇒ Logisch? Und die erfolglosen Agilen auch :-)
Frage 2: Welche Ziele sollen mit „agile“ erreicht werden?
Schreiben Sie das doch mal auf oder lassen Sie aufschreiben – genau für Ihr Unternehmen, Ihren Bereich, Ihre Projekte:
- Was sind die Ziele, die Sie mit einer (neuen) Methodik erreichen wollen?
- Seien Sie hartnäckig und genau, siehe SMART.
Frage 3: Welche Voraussetzungen sind unabdingbar?
Das reicht sicher nicht aus: „Wir nehmen da mal richtig gute Leute in ein Team und los geht’s!"
Voraussetzungen für die sinnvolle Nutzung von agilem Projektmanagement sind u.a.:
- Projekte, die agiles Vorgehen erfordern (nicht jedes Projekt passt zu AGILE)
- Selbstbestimmtes Arbeiten von Product Owner und Team
- Agile Qualifikation (z.B. SCRUM) von Product Owner und Team
- Hohe zeitliche Verfügbarkeit der Mitglieder des Teams für das Projekt (> 75%)
- Stark ausgeprägte SOFT-SKILLS: Noch stärker als im klassischen Projektmanagement sind im agilen Projektmanagement Soft-Skills der wesentliche Erfolgsfaktor!
Frage 4: was ist ein geeigneter Weg zur Erprobung und zur Einführung von Agilität?
Wenn Sie „agile“ werden wollen, dann gehen Sie doch auch bei der Einführung „agile“ vor.
Planen Sie nicht ewig, sondern probieren Sie es einfach aus.
- Klären Sie Beweggründe, Ziele und Voraussetzungen (siehe Fragen 1 – 3)
- Machen Sie Mitarbeiter und Führungskräfte mit dem Thema vertraut, z.B. in einem BootCamp (siehe auch unsere Bausteine unter AGILE PLUS).
- Identifizieren Sie ein Test- oder Pilotprojekt.
- Planen Sie dann die nächsten konkreten Schritte.
Und wenn Sie Agilität nachhaltig nutzen wollen, muss Agilität auch in der Unternehmenskultur verankert werden, um die beabsichtigten Effekte zu erreichen. Das reicht von der Einstellung des Top-Managements über das Rollenverständnis der Auftraggeber, Product Owner und Scrum Master bis hin zu jedem Mitglied im Projekt-Team.
HOPPLA, jetzt denken Sie, ich will Ihnen AGILE verkaufen? Nein – nicht zwingend.
Wichtig ist, dass Sie strukturiert arbeiten. Und, egal welchen Weg Sie gehen, gleich welche klassische, agile oder (hybride) Kombination von Teilen verschiedener Modelle eingesetzt wird –
Ihre Organisation und Kultur müssen zur Methodik passen und umgekehrt.
Dabei gilt für AGILE: Noch mehr als im klassischen Projektmanagement ist die positive Akzeptanz bei allen Stakeholdern und die Verankerung in der Unternehmenskultur erforderlich.
Ihre Sabine Dietrich
PS: Sie haben alle Ihre Projekte agil oder klassisch oder hybrid im Griff? Spätestens beim Portfolio und der Ressourcenplanung bringt AGILE noch einmal neue Bewegung ins Spiel. Dazu mehr in einem meiner nächsten Beiträge.
Sie wollen mehr darüber erfahren, wie wir Ihre agilen Initiativen unterstützen können? Hier lesen Sie mehr.
Oder sprechen Sie uns direkt an. /Kontaktformular/